Seit dem 11.03.2020 ist für die Mitarbeiter von Stadthalle, Neue Welt, Freilichtbühne, Marktwesen, Messen, Tourist Information und Puppentheater Nichts mehr wie es war.
„Wir fühlen uns seither, als wären wir in einem großen Unwetterszenario gefangen. Wir wissen genau, dass draußen ein großer Sturm tobt, haben auch bereits eine konkrete Vorstellung davon, wie massiv er uns trifft, wissen jedoch aktuell noch nicht, welche gravierenden Schäden er langfristig anrichten wird.“, so Jürgen Flemming - Geschäftsführer der städtischen Tochtergesellschaft Kultour Z.. Jeden Tag gilt es, sich nach Maßgabe aktueller Entwicklungen neu auszutarieren, anzupassen und die richtigen Entscheidungen zu treffen. 90% der Mitarbeiter des Unternehmens befinden sich in Kurzarbeit und auch wenn Veranstaltungen mit unter 1.000 Teilnehmern theoretisch seit Kurzem wieder genehmigungsfähig erscheinen, sagt dies ganz grundsätzlich Nichts darüber aus, ob sie sich angesichts der geltenden Hygieneauflagen auch wirtschaftlich durchführen lassen. Wie es nach dem 31.08.2020 mit den bis dahin bundeseinheitlich untersagten Großveranstaltungen weitergeht, die vor allem in der Stadthalle stattfinden, ist on top derzeit noch völlig ungewiss. Für Monique Riemenschneider – Leiterin Marketing- und Veranstaltungsmanagement steht fest: „Wir haben diesbezüglich derzeit keinerlei Planungssicherheit und können unsere Besucher, die ihre Tickets nicht selten Jahre im Voraus erworben haben, nur stetig vertrösten. Ein Masterplan der Politik für die Wiedereröffnung der Veranstaltungsorte ist dringend notwendig.“.
Innerhalb kürzester Zeit haben die behördlichen Auflagen im Zuge der Corona-Krise die gesamte Veranstaltungswirtschaft an den Abgrund gedrängt. Einem riesigen Wirtschaftszweig ist praktisch über Nacht die Arbeitsgrundlage entzogen worden, eine Pleitewelle enormen Ausmaßes droht: mit gravierenden Folgen für den Arbeitsmarkt und die kulturelle Vielfalt als tragende Säule unserer Gesellschaft. Die Aktion „Night of Light“, an der sich auch die Kultour Z. mit der Stadthalle, dem Konzert- und Ballhaus "Neue Welt" und dem Puppentheater beteiligen wird, vereint Marktteilnehmer aus allen Bereichen der Veranstaltungswirtschaft, um in einer konzertierten Aktion ein imposantes Zeichen für eine vom Aussterben bedrohten Branche zu setzen und zu einem Dialog mit der Politik aufzurufen, wie Lösungen und Wege aus der dramatischen Lage entwickelt werden können.
In der Nacht vom 22.06.2020 auf den 23.06.2020 werden die Teilnehmer bundesweit in mehr als 200 Städten Eventlocations, Spielstätten, Gebäude und Bauwerke mit rotem Licht illuminieren: viele leuchtende Mahnmale, die sich zu einem gewaltigen Licht-Monument arrangieren. Ein flammender Appell zum Einstieg in einen Branchendialog, der die Vielfältigkeit und Systemrelevanz der deutschen Veranstaltungswirtschaft thematisieren soll. Allein Konzerte, Volksfeste, Firmenfeiern und Messen ziehen in normalen Jahren in Deutschland knapp 500 Mio. Besucher an und können bis auf Weiteres gar nicht oder nur unter erheblichen Auflagen stattfinden. Die derzeitigen Hilfsprogramme für die Veranstaltungswirtschaft bestehen im Wesentlichen aus Kreditprogrammen, die jedoch eine erneute Zahlungsunfähigkeit in Verbindung mit der Überschuldung der betroffenen Unternehmen zur Folge haben werden.
„Die nächsten 100 Tage übersteht die Veranstaltungswirtschaft nicht!“
Für den Initiator der Aktion „Night of Light“ und Vorstand der LK-AG Essen, Tom Koperek, steht die gesamte Veranstaltungswirtschaft auf der Roten Liste der aussterbenden Branchen: „Die nächsten 100 Tage übersteht die Veranstaltungswirtschaft nicht! Die aktuellen Auflagen und Restriktionen machen die wirtschaftliche Durchführung von Veranstaltungen quasi unmöglich.“ Das treffe nicht nur die Veranstalter, sondern auch Spielstätten sowie Zulieferer und Dienstleister jeder Art und Größe: Technikfirmen, Bühnen- und Messebauer, Ausstatter, Caterer, Logistiker über Künstler bis hin zum Einzelunternehmer, der Content, Drehbuch, Regie oder florale Dekoration zu Events beisteuert. „Rien ne va plus – nichts geht mehr!“, lautet Kopereks düsteres Fazit über die Notlage einer heterogenen Branche, die über 150 verschiedene Gewerke und Spezialdisziplinen in sich vereint und deshalb über keine einheitliche Lobby verfügt. Umso wichtiger sei es, für eine stärkere Wahrnehmung durch die Politik und Öffentlichkeit zu sorgen.
Links zur Aktion:
https://night-of-light.de
https://www.facebook.com/nightoflight2020
https://www.facebook.com/events/173591857418143
https://www.instagram.com/night_of_light_2020/
https://www.linkedin.com/events/66728155865
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