900 Jahre Zwickauer Stadtgeschichte in alten Pergamenten, Aktenstücken und Zeitungen, auf Rissen und Plänen, Plakaten, Fotos und Ansichtskarten
Die Geschichte eines Stadtarchivs ist stets aufs Engste mit der Entstehung und Entwicklung der Stadt verbunden, deren historisch bedeutsames Schriftgut es aufbewahrt.
Der früheste urkundliche Nachweis Zwickaus datiert aus dem Jahr 1118. In der von Bischof Dietrich von Naumburg im Kloster Bosau am 1. Mai ausgestellten Urkunde über die Weihe einer von Gräfin Bertha von Groitzsch gestifteten Marienkirche im Gau Zwickau findet der Name erstmals Erwähnung als „territorio zcwickaw“. Die Stadt Zwickau bildete sich seit der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts heraus. Der seit Ende des 13. Jahrhunderts nachweisbare Zwickauer Rat tätigte Rechtsgeschäfte im Namen der Stadt, in deren Ergebnis sich nach und nach eine schriftliche Überlieferung in Gestalt von Urkunden, Verträgen, Briefen und anderen Dokumenten herausbildete. Die älteste Urkunde des Zwickauer Archivs stammt aus dem Jahr 1273. Das Archiv selbst ist ab 1487 nachweisbar und damit eins der ältesten Stadtarchive in Sachsen. Seine besondere Bedeutung resultiert v.a. aus der Komplexität und Geschlossenheit seiner Bestände sowie dem umfangreichen Bestand an Archivalien zur Reformationsgeschichte. So bewahrt es u.a. den Briefwechsel der Stadt mit Martin Luther und anderen Reformatoren wie Philipp Melanchthon auf. Darüber hinaus besitzt das Stadtarchiv den größten Teil des handschriftlichen Nachlasses des Meistersängers Hans Sachs. Als besonders wertvolle Archivalien gelten das Zwickauer Stadtrechtsbuch aus dem Jahr 1348 und eine Abschrift des Sachsenspiegels von 1472. Das Archiv verwahrt die Amtsbücher über die Tätigkeit des Rates ab 1375, die Stadtverordnetenprotokolle von 1830 bis 1990, zahlreiche Archivalien zur Geschichte von Handwerk und Gewerbe u. v. m. Es ist zuständig für die Sicherung und Bewertung von Schriftgut aller Art der Stadtverwaltung Zwickau sowie der nachgeordneten Betriebe und Einrichtungen. Das daraus hervor gehende Archivgut wird erhalten, inhaltlich erschlossen und für die Nutzung zugänglich gemacht.
Insgesamt besitzt das Stadtarchiv Zwickau mehr als 2.500 laufende Meter Archivgut und umfangreiche archivische Sammlungen, u. a. 30.000 Fotos und 3.000 Ansichtskarten zur Stadtgeschichte, 1.600 Risse und Pläne, 6.000 Plakate sowie die Zwickauer Zeitungen ab 1802 bis in die Gegenwart.
Die Archivbestände stehen dem Benutzer im Original oder in Verfilmungen zur Verfügung.
Im Archiv sind Recherchen zur Ahnenforschung, zur Landes- und Regionalgeschichte sowie zur Stadtgeschichte möglich. Es werden Kopien von Abschluss- und Facharbeiterzeugnissen sowie von persönlichen medizinischen Unterlagen aus dem Patientenaktenarchiv der Polikliniken vor 1990 erstellt. Es erfolgen Auskünfte zu Erbschaftsangelegenheiten, Rentenangelegenheiten sowie Vermögenssachen. Die Nutzung unterliegt der Archiv- und Gebührensatzung der Stadt Zwickau.
Seit 2003 erscheint jährlich ein Heft der Schriftenreihe „Cygnea“ des Stadtarchivs. Das Archiv beteiligt sich an den bundesweiten Tagen der Archive, ist jährlich im September auf dem Historischen Markt in Zwickau vertreten und tritt mit Ausstellungen und Vorträgen an die Öffentlichkeit.
Stadtarchiv Zwickau
Crimmitschauer Straße 1
08058 Zwickau
Tel.: +49(0)375-834701
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